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Verleihung des Pflegeherzens

21.06.2019 12:25

Die Idee des Pflegeherzens geht auf das „Pflegenetzwerk Starke Partner“ im Kreis Heinsberg zurück, in dem sich mehrere Einrichtungen kooperativ zusammengeschlossen haben.

Mit dem Pflegeherz soll ein Zeichen gesetzt und die Menschen, die sich in der Pflege engagieren, ein Stück mehr ins öffentliche Licht gerückt werden. Das Pflegeherz steht symbolisch für die Aussage: Mit Liebe und Herz einen Menschen aufrichten, der selbst nicht dazu in der Lage ist.


Nicht nur ehrenamtlich in der Pflege Tätige leisten einen unschätzbaren Beitrag für das Wohlergehen von vielen Menschen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe darauf zu achten und daran mitzuwirken, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegebereich Anerkennung erfahren. Denn die gesellschaftliche Anerkennung und die Würdigung der Betreuung pflegebedürftiger Menschen kommen oft zu kurz. Aus dieser Überzeugung heraus haben wir uns sehr gerne der Auszeichnung Pflegeherz angeschlossen und verleihen dieses seit 2016 an Menschen, die unseren Bewohnern haupt- und ehrenamtlich Gutes tun und sich mit viel Herzblut engagieren.

 

Am 12. Mai 2021 vier Würselener Ärzte mit dem Pflegeherz ausgezeichnet

 

(v. l. n. r.): Pfarrer Rainer Gattys, Geschäftsführer Christian Weimer, Anneliese Schillings (Bewohnerbeirat), Dr. Britta Elkenhans, Felix Traub, Dr. Stefan Hansen, Joachim Classen (Seniorenbeauftragter der Stadt Würselen), Dr. Carl Manstein, Eva Maria Becker und Inge Witt (beide Bewohnerbeirat)

 

Am frühen Nachmittag des 24. Dezember 2020 – Heiligabend - ging die E-Mail der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ein: „Als Impftag ist der kommende Dienstag vorgesehen. Die Anlieferung des Impfstoffes erfolgt bis 12.00 Uhr.“ Damit blieb exakt ein Arbeitstag, sämtliche Vorbereitungen und Absprachen zu treffen. Aufklärungsblätter nebst Impfeinwilligungen mussten eingeholt, Notfallmedikamente für den Fall von Impfreaktionen besorgt und der konkrete Impfablauf organisiert werden. Nicht die erste und nicht die letzte anspruchsvolle zeitliche Herausforderung, die den Mitarbeiter*innen des Seniorenzentrums coronabedingt auferlegt wurde.

Große Unterstützung erfuhren sie dabei von den für das St. Antonius zuständen Impfärzten Dr. Britta Elkenhans, Dr. Carl Manstein und Felix Traub und deren Praxismitarbeiter*innen. Sowohl die Vorbereitung als auch die Durchführung der Bewohnerimpfungen ging Hand in Hand, ohne auch nur einen Zwischenfall. Und dies blieb bei den noch folgenden zwei Reihenimpfungen so. Insbesondere in der besonders stressigen Situation der Erstimpfung wurden die Fragen von Pflegebedürftigen geduldig und mit viel Einfühlungsvermögen beantwortet.

Aber auch schon in der ersten Welle der Pandemie, im Frühjahr 2020, hatte sich mit Dr. Stefan Hansen ein weiterer Arzt in der Coronabekämpfung des St. Antonius erheblich über ein normales Maß engagiert. Nachdem die ersten Infektionen bekannt geworden waren, testete er quasi im Alleingang und in rekordverdächtiger Zeit die gesamte Bewohner- und Mitarbeiterschaft. Die so gewonnenen Ergebnisse halfen, zielgerichtet reagieren und eine noch stärkere Verbreitung des Virus innerhalb der Einrichtung vermeiden zu können.

Eine solch vertrauensvolle und auf ein gemeinsames Ziel gerichtete, beide Seiten befriedigende Zusammenarbeit zwischen Pflegenden und Ärzt*innen ist auch heutzutage noch keine Selbstverständlichkeit. Und deswegen ist es auch kein Widerspruch, das Pflegeherz an Mediziner zu verleihen. Diese Auszeichnung am Internationalen Tag der Pflegenden – immer am 12. Mai – soll so auch ein gutes Zeichen für die zunehmend erforderliche stärkere Verzahnung der Bereiche Pflege und Medizin in stationären Einrichtungen zugunsten des Wohls der Bewohner*innen sein.

„Nach dieser langen und schwierigen Zeit haben eigentlich alle Menschen, die sich für unsere Bewohnerinnen und Bewohner eingesetzt haben, das Pflegeherz verdient.“, sagte Pfarrer Rainer Gattys, der in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Aufsichtsrates den Preisträgern herzlich gratulierte. Die Leitungsrunde war sich dennoch schnell einig: das Pflegeherz 2021 soll an die Mediziner gehen, die das Haus in schwierigen Zeiten so vorbildlich unterstützt haben. “

Im Namen aller Preisträger bedankte sich Dr. Britta Elkenhans für die Auszeichnung: „Es hat uns allen große Freude bereitet bei Ihnen zu arbeiten. Wir werden immer gerne in Ihr Seniorenzentrum kommen.“

Christian Weimer, Geschäftsführer und Einrichtungsleiter, nutzte den Internationalen Tag der Pflegenden zu einem Appell an die Politik: „Die Corona-Pandemie hat die Altenpflegeeinrichtungen personell ans Limit gebracht. Die körperlichen und psychischen Belastungen für die Mitarbeiterschaft waren in den letzten 14 Monaten hoch und werden es auch in Zukunft sein.“ Die vielfach mündlich geäußerte Wertschätzung für Pflegende muss sich seiner Meinung nach jetzt in Pflegereformen wiederfinden, die zu spürbaren Verbesserungen der Arbeitsbedingungen führen. „Für uns steht dabei nicht nur die Vergütung im Vordergrund. Vielmehr müssen die Personalschlüssel schlicht deutlich verbessert werden. Die Aussicht auf ständiges Arbeiten an der Belastungsgrenze kann durch keinen noch so hohen Lohn ausgeglichen werden. Gerade junge Menschen schreckt dies ab, beruflich in der Pflege Fuß zu fassen, obwohl es kaum sicherere Arbeitsplätze gibt.“ Erste Schritte hierzu seien zwar eingeleitet, der eigentlich erforderliche „große Wurf“ sei dies aber noch nicht; es gebe noch viel Luft nach oben.

 

Unsere bisherigen Preisträger

 

Im Jahr 2016

  • Frau Käthe Meisters (katholische Seelsorgerin)
  • Frau Elke Büchner (evangelische Seelsorgerin)
  • Frau Margarethe Nilius (Vorsitzende des damaligen Bewohnerbeirates)

 

Im Jahr 2017

  • Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter mit mehr als 30jähriger Zugehörigkeit zum Haus

 

Im Jahr 2018

  • Pfarrer Peter Kremer (Pfarrer unserer Hausgottesdienste)

 

Im Jahr 2019

  • Frau Birgit Palm (Bücherwagenbetreuung und palliative Begleitung)

 

Im Jahr 2021

  • Dr. Britta Elkenhans
  • Dr. Stefan Hansen
  • Dr. Carl Manstein
  • Felix Traub